Kürbisse – bunte Vielfalt für Garten und Küche

Kürbisvielfalt

Kürbisse gehören zu den Pflanzen, die uns jedes Jahr aufs Neue überraschen. Man glaubt kaum, wie alt ihre Geschichte ist: In Mittel- und Südamerika hat man sie schon angebaut, als bei uns noch niemand an Gemüsebeete dachte – vor mehr als 10.000 Jahren! Nach Europa kamen sie erst im 16. Jahrhundert, aber seitdem haben sie sich hier ganz schön breit gemacht: in unseren Küchen, auf dem Kompost, als Öl, als Herbstdeko oder als leuchtende Grinsegesichter zu Halloween.

Dein schneller Kürbis-Guide

Kürbissorte Geschmack Schale essbar? Verwendung
Acornkürbis Nussig-würzig Ja Ofen, Beilage
Bischofsmütze Süßlich Nein Füllen, Backen
Buttercupkürbis Aromatisch-nussig Ja Suppen, Gratin
Butternutkürbis Süßlich-nussig Ja Backen, Suppen
Crown Prince Intensiv aromatisch Nein Currys, Backen
Feigenblattkürbis Süßlich Teilweise Deko, Marmeladen
Flaschenkürbis Mild Nur jung (unreif) Gemüse, Deko
Halloweenkürbis Mild Nein Suppen, Schnitzen, Deko
Hokkaido Nussig Ja Suppen, Ofen
Hubbardkürbis Mild Nein Suppen, Püree
Kabochakürbis Süßlich-maronenartig Ja Kochen, Süßspeisen
Long Island Cheese Cremig-mild Ja Pies, Suppen
Muskatkürbis Fruchtig-muskatartig Teilweise Roh (Salate), Backen
Ölkürbis Mild Teilweise Kerne, Öl
Patisson Mild-Süß Ja Braten, Roh (Salate)
Spaghettikürbis Mild Nein Gemüse, Suppen
Turbankürbis Süßlich-nussig Nein Suppen, Beilage
Zierkürbis Bitter Nein Deko

Ein Blick unter die Schale: Alle Sorten im Detail

Acornkürbis – klein, kräftig, köstlich

Der Acornkürbis stammt aus Nordamerika und wurde dort schon angebaut, als die ersten Siedler noch ums Überleben kämpften. Seine Früchte bleiben angenehm handlich – meist zwischen 800 Gramm und 1,5 Kilogramm – und haben die typische, leicht gerippte Eichelform. Die Schale ist überwiegend dunkelgrün, bekommt aber gerne ein paar orangefarbene Sonnenflecken, wenn er schön ausgereift ist. Innen wartet gelbliches Fruchtfleisch mit einem nussig-würzigen Aroma. Der Acorn wächst ziemlich unkompliziert und lässt sich auch in kleineren Gärten gut kultivieren, solange er genügend Sonne abbekommt und du ihm etwas Raum zum Ranken zur Verfügung stellst.

grüner Acornkürbis
Acornkürbis

Bischofsmütze – der Kürbis mit dem Krönchen

Diese Sorte ist schon seit dem 18. Jahrhundert bekannt und hat ihren Namen nicht ohne Grund: Die Früchte sehen tatsächlich ein bisschen aus wie kleine Bischofskronen. Eine Bischofsmütze bringt in der Regel 1,5 bis 3 Kilogramm auf die Waage und beeindruckt mit ihrer wild-verspielten Form. Die Farben reichen von Orange über Rot bis hin zu Grün. Das Fruchtfleisch ist angenehm süß und eignet sich wunderbar zum Füllen oder Backen. Die Bischofsmütze wächst in unseren Gärten zuverlässig, braucht aber ein warmes Plätzchen. Der Boden sollte locker und nährstoffreich sein.

Bischofsmütze Kürbis
Bischofsmütze

Buttercupkürbis – Aromawunder im Mini-Format

Der Buttercup wurde in Nordamerika schon im 19. Jahrhundert gezüchtet und ist hierzulande noch ein echter Geheimtipp. Die Früchte wiegen meist 1 bis 2 Kilogramm und zeigen oft einen kleinen „Hut“ an der Oberseite. Farblich bewegt sich die Schale zwischen dunklem Grün und Olivtönen. Das Fruchtfleisch ist fest, aromatisch und leicht nussig. Der Buttercup braucht nicht viel Platz und passt perfekt in kleinere Beete, ja sogar in Hochbeeten wächst er zuverlässig. Ein geschützter, sonniger Platz ist dabei ideal.

Butternutkürbis – der cremige Klassiker

Der Butternut ist einer der beliebtesten Speisekürbisse überhaupt und wiegt meist zwischen 1,5 und 2 Kilogramm, manchmal auch etwas mehr. Seine beige bis hellorange Schale und die typische Birnenform machen ihn leicht erkennbar. Innen erwartet dich ein tief orangefarbenes, süßlich-nussiges Fruchtfleisch, das sich für unzählige Gerichte eignet. Im Garten wächst der Butternut zuverlässig, braucht aber unbedingt einen warmen Sommer und einen sonnigen Standort.

Butternutkürbis
Butternut

Crown Prince – schieferblau und super lecker

Der Crown Prince stammt aus Neuseeland und wirkt durch seine schieferblaue Schale fast schon edel. Die Früchte erreichen ein stattliches Gewicht von bis zu 5 Kilogramm, gelegentlich sogar mehr. Innen hat er ein kräftiges Orange und ein unglaublich aromatisches Fruchtfleisch. Auch bei uns funktioniert der Anbau gut, wenn der Sommer lang genug ist, außerdem braucht er viel Platz, damit er sich ausbreiten kann. Als Lagerkürbis hält er bis weit in den Winter hinein.

Crown Prince Kürbis
Crown Prince

Feigenblattkürbis – der Melonen-Doppelgänger

Der Feigenblattkürbis, der optisch an eine Wassermelone erinnert, bringt je nach Sorte 2 bis 6 Kilogramm auf die Waage. Er stammt aus Mittelamerika und ist seit dem 19. Jahrhundert auch bei uns bekannt – oft sogar als Veredelungsgrundlage für empfindliche Gurkenpflanzen. Das Fruchtfleisch ist hell und süßlich mild, die Kerne sind schwarz wie bei einer Melone. Junge Früchte lassen sich wunderbar zu Marmelade oder Chutney verarbeiten. Im Garten wächst er fast wie von selbst und kommt sogar mit trockenen Böden gut zurecht.

Feigenblattkürbis
Feigenblattkürbis

Flaschenkürbis – ein Kürbis mit Geschichte

Der Flaschenkürbis ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Je nach Sorte kann er zwischen 500 Gramm und über 5 Kilogramm erreichen – die Formen sind so vielfältig wie die Verwendungsmöglichkeiten. Unreif kannst du ihn wie Gemüse zubereiten, reif wird er hart und traditionell zu Gefäßen oder Werkzeugen verarbeitet. Bei uns nutzt man ihn meist als dekorative Rankpflanze. Er liebt Wärme und wächst an sonnigen Zäunen, Pergolen und Rankgerüsten erstaunlich gut.

verschiedene Flaschenkürbisse
Flaschenkürbis

Halloweenkürbis – die Herbst-Ikone, die jeder kennt

Der klassische Halloweenkürbis ist eine nordamerikanische Züchtung des 20. Jahrhunderts und wird meist 2 bis 10 Kilogramm schwer – manchmal sogar mehr. Sein Inneres lässt sich leicht aushöhlen, was ihn perfekt fürs Schnitzen macht. Da er relativ geschmacksneutral ist, wird er häufig als Deko verwendet. Für Kinder, die gerne gruseligen Laternen basteln, ist er allerdings unschlagbar. Im Garten zeigt er sich als stark wachsende, rankende Pflanze, die gerne auf Wanderschaft geht. Wenn du ihn anbauen möchtest, brauchst du vor allem eines: Platz. Die Ranken können locker mehrere Meter lang werden. Ein sonniger Standort, nährstoffreicher Boden und regelmäßige Wassergaben sorgen dafür, dass die Früchte schön ausreifen.

viele Halloweenkürbisse
Halloweenkürbis

Hokkaidokürbis – die japanische Aromaexplosion

Der Hokkaido ist eine japanische Züchtung aus dem 19. Jahrhundert und wiegt meist zwischen 500 Gramm und 1,5 Kilogramm. Seine knallig orange Schale kannst du einfach mitkochen, was ihn extrem praktisch macht. Das Fruchtfleisch ist aromatisch, leicht nussig und vielseitig einsetzbar. Im Garten ist der Hokkaido zuverlässig und recht robust – eine gute Wahl für Einsteiger.

Hokkaidokürbisse
Hokkaidokürbis

Hubbardkürbis – beeindruckend, innen wie außen

Der Hubbard wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA beschrieben und ist vor allem wegen seiner extrem harten, teils warzigen Schale bekannt. Je nach Sorte erreicht er 2 bis 4 Kilogramm, manche Arten auch mehr. Farblich variiert er zwischen Orange, Grau und Grün. Sein Fruchtfleisch ist eher mild und eignet sich gut für Suppen oder Pürees. Die Pflanzen werden groß, brauchen Platz, wachsen aber wunderbar kräftig, allerdings nur dann, wenn er ausreichend Sonne abbekommt.

Kabochakürbis – glänzt sogar als Dessert

Der Kabocha ist in Japan ein echtes Alltagsgemüse und erreicht meist eine Größe von 20 bis 35 Zentimetern, was einem Gewicht von 1 bis 2 Kilogramm entspricht. Die Schale ist dunkelgrün oder rot, das Fruchtfleisch tief orange und herrlich süß. Er ist extrem lagerfähig und wird im Geschmack sogar noch besser, wenn er ein paar Wochen ruht. In Deutschland wächst er zuverlässig, wenn der Sommer warm genug ausfällt und er genügend Sonne erhält.

Long Island Cheese – sanfter Geschmack im Käse-Look

Dieser amerikanische Klassiker bringt 3 bis 6 Kilogramm auf die Waage. Mit seiner flachen, runden Form und der beigen Schale erinnert er tatsächlich an einen Käselaib. Das Fruchtfleisch ist cremig, mild und perfekt für Pies oder Suppen. Die Sorte ist seit dem 19. Jahrhundert bekannt und erlebt gerade ein Comeback. Der Anbau bei uns gelingt gut – er liebt Sonne, aber keine kühlen Nächte.

Long Island Cheese Kürbis
Long Island Cheese

Muskatkürbis – der Duftklassiker aus dem Süden

Der Muskatkürbis ist eine der ältesten Sorten Europas und wird im Mittelmeerraum seit Jahrhunderten angebaut. Ein Muskat bringt oft 5 bis 10 Kilogramm auf die Waage, große Exemplare auch deutlich mehr. Die gerippte Schale zeigt Farben von Dunkelgrün über Orange bis Braun. Sein fruchtig-muskatiges Aroma hebt ihn von vielen anderen Sorten ab. Als wärmeliebender Kürbis braucht er einen sonnigen und geschützten Platz, belohnt dich aber mit großen, hübschen Früchten.

grüner Muskatkürbis
Muskatkürbis

Ölkürbis – der Star hinter dem Kürbiskernöl

Der Ölkürbis (Steirischer Ölkürbis) stammt ursprünglich aus Österreich und wird meist 4 bis 10 Kilogramm schwer. Sein Markenzeichen sind die dunkelgrünen, schalenlosen Kerne, aus denen das berühmte Kürbiskernöl gepresst wird. Das Fruchtfleisch ist mild und gut essbar, auch wenn hier eher die Kerne im Vordergrund stehen. Der Ölkürbis wächst auch im heimischen Garten sehr zuverlässig, wenn er an einem sonnigen und gut gedüngten Ort steht.

Ölkürbisse
Ölkürbis

Patisson – das „Ufo“ unter den Kürbissen

Der Patisson ist wegen seiner UFO-ähnlichen Form kaum zu übersehen. Kleine Exemplare wiegen zwischen 200 und 500 Gramm, große schaffen es auf 1 Kilogramm oder etwas mehr. Die Farbpalette reicht von Weiß über Gelb und Grün bis hin zu gemusterten Varianten. Geschmacklich erinnert er leicht an Artischocke. Er wächst kompakt, braucht wenig Platz, gedeiht sogar in Hochbeeten und ist schnell erntereif.

Patisson Kürbis
Patisson

Spaghettikürbis – erst Kürbis, dann Nudel

Der Spaghettikürbis bringt meist 1 bis 3 Kilogramm auf die Waage und sieht einer Honigmelone erstaunlich ähnlich. Beim Kochen verwandelt sich sein Fruchtfleisch in spaghettiartige Fäden, was ihn so besonders macht. Sein Geschmack ist mild, aber angenehm. Er ist pflegeleicht, will aber gut gegossen und gemulcht werden.

Spaghettikürbisse
Spaghettikürbis

Turbankürbis – der Hingucker mit dem Hut

Der Turbankürbis, der aussieht, als würde er einen kleinen Hut tragen, wird 2 bis 4 Kilogramm schwer. Die Form entsteht während des Wachstums und sorgt seit dem 18. Jahrhundert für Begeisterung. Farblich ist von Rot über Grün bis Weiß fast alles möglich. Das Fruchtfleisch ist leicht süß und nussig. Er braucht im Garten viel Platz, viel Wärme und viel Sonne, wächst dann aber zuverlässig.

Turbankürbis
Turbankürbis

Zierkürbis – der Dekostar im Herbst

Zierkürbisse sind klein, meist 100 bis 300 Gramm schwer, und in unzähligen Formen erhältlich. Manche sind glatt, manche warzig, manche sternförmig oder knubbelig. Sie sind ausschließlich dekorativ, da viele Sorten Bitterstoffe enthalten. Im Garten sind sie pflegeleicht und wachsen gerne an Zäunen oder Rankhilfen entlang, ja sogar auf dem Komposthaufen.

verschiedene Zierkürbisse
Zierkürbis