Kochst du gerne pikant, liebst du deftige Eintöpfe oder gibst du deinen Gerichten mit etwas Schärfe den letzten Pfiff – mit Zwiebeln kannst du viele Gerichte verfeinern, sie dürfen in einer guten Küche einfach nicht fehlen. Statt sie im Supermarkt zu kaufen, kannst du sie natürlich auch aus deinem eigenen Garten ernten. Und das Beste: Zwiebeln brauchen gar nicht viel Platz. Selbst auf dem Balkon oder in einem großen Pflanzkübel gedeihen sie problemlos.
Vom Samen bis zur Steckzwiebel – der Kreislauf des Zwiebelanbaus
Zwiebeln lassen sich auf zwei Wegen anbauen:
- Mit Zwiebelsamen, aus denen du selbst Steckzwiebeln heranziehst.
- Mit fertigen Steckzwiebeln, die du direkt in die Erde setzen kannst.
Beide Varianten haben ihre Vorteile. Wer es unkompliziert mag, greift zu fertigen Steckzwiebeln – wir von Caipi bieten dir dazu eine breite Palette an. Wenn du aber Spaß am Gärtnern hast und wissen möchtest, wie der gesamte Zyklus funktioniert, lohnt es sich, eigene Steckzwiebeln aus Samen zu ziehen. Das dauert zwar länger – nämlich zwei Vegetationsperioden – ist aber spannend und nachhaltig.
So sammelst du eigene Zwiebelsamen

Wenn du bereits Zwiebeln im Beet hast, kannst du daraus ganz einfach Samen gewinnen. Lass dafür einige Zwiebeln nach der Ernte in der Erde. Im Folgejahr beginnen sie dann zu blühen, der Fachmann spricht dann auch vom „Schießen“. Sobald die Pflanzen große, runde Blütenstände ausbilden, ist Geduld gefragt, dann diese müssen noch vollständig trocknen, ehe du sie ernten kannst. Das passiert erst im Spätsommer oder Herbst.
Und so gehst du vor:
- Schneide die Blütenstände ab, wenn sie braun und trocken sind.
- Hänge sie kopfüber an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf.
- Lege eine Schale darunter oder stecke die Blüten in eine Papiertüte, damit beim Austrocknen keine Samen verloren gehen.
Nach ein bis zwei Wochen lassen sich die kleinen schwarzen Zwiebelsamen leicht aus den vertrockneten Blüten herauslösen. Lagere sie anschließend für etwa 4 Wochen bei rund 25 Grad, damit sie vollständig ausreifen. Danach sind sie bereit für die Aussaat.
Tipp: Wenn du keine eigenen Samen gewinnen möchtest, bekommst du hochwertiges Saatgut ganzjährig auch in unserem Onlineshop.
Aussaat und Pflege der Steckzwiebeln
Im Frühjahr, sobald der Boden abgetrocknet und leicht erwärmt ist, kannst du die Zwiebelsamen aussäen. Wähle dazu einen sonnigen Standort mit lockerer, humoser Erde. Da Staunässe Gift für Zwiebeln ist und sie in nassen Böden faulen und schimmeln können, solltest du etwas Sand oder feinen Kies untermischen. Streue die Samen dicht an dicht direkt ins Freiland. Das mag zunächst ungewohnt klingen, ist aber wichtig, damit sich nur kleine, feste Zwiebelchen bilden – die sogenannten Steckzwiebeln. Diese erreichen in der Regel etwa die Größe einer Haselnuss (1,5–2 cm).
Halte die Erde in den ersten Wochen gleichmäßig feucht, aber eben nicht nass. Sobald das Laub im Sommer zu welken beginnt, ist der richtige Zeitpunkt zum Ernten gekommen. An einem trockenen Tag, wenn das Grün vollständig vertrocknet ist, ziehst du die Steckzwiebeln vorsichtig aus dem Boden. Klopfe noch die überschüssige Erde ab und breite sie auf einem luftigen Platz zum Trocknen aus.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Lagerung
- Trocknen lassen:
Die Steckzwiebeln werden zum Trocknen mehrere Wochen auf dem Beet oder auf einem Gitter ausgebreitet. Wende sie regelmäßig, damit sie von allen Seiten gleichmäßig trocknen. Wenn das Wetter feucht ist, kannst du sie unter einem Dachvorsprung oder Carport trocknen lassen. Wichtig ist, dass sie keiner direkten Sonne oder Dauerregen ausgesetzt sind. - Zustand prüfen:
Bevor du sie einlagerst, sortiere alle Zwiebeln aus, die weich, beschädigt oder schimmlig sind, da diese sonst die gesunden Zwiebeln anstecken würden. - Laub kürzen:
Schneide das vertrocknete Laub auf etwa 5 cm zurück. Lässt du es zu lang, besteht die Gefahr der sogenannten Kopffäule, einer häufigen Lagerkrankheit. - Den richtigen Ort wählen:
Steckzwiebeln fühlen sich bei Temperaturen zwischen 1 und 5 °C oder bei über 20 °C am wohlsten. In diesem Temperaturbereich treiben sie nicht aus. Vermeide also Räume mit 10–15 °C – dort beginnen sie häufig vorzeitig zu wachsen. - Luftzirkulation sichern:
Zwiebeln brauchen Luft. Verwende daher Körbe, Holzkisten oder Netze, aber niemals Plastiktüten. Da hier die Luftzirkulation fehlt, beginnen sie zu schwitzen und schließlich zu faulen. - Ruhe bewahren:
Steckzwiebeln mögen keine ständige Bewegung. Lagere sie einmal sorgfältig ein und lasse sie dann an Ort und Stelle liegen.
Übersicht: Lagerbedingungen im Vergleich
| Lagerart | Temperatur | Vorteile | Nachteile/Hinweise |
| Warm (Wohnraum, Speisekammer) | 20 bis 25 Grad | Kein Auskühlen, gutes Trocknungsklima | Nicht über 30 Grad lagern und regelmäßig überprüfen |
| Kühl (Keller, Garage) | 1 bis 5 Grad | Weniger Risiko des Austreibens | Nur bei trockener Luft geeignet |
| Unter einer Überdachung (draußen) | Witterungsabhängig | Natürliches Trocknen | Nur bei stabiler und trockener Witterung |
Tipps für eine lange Haltbarkeit
Damit deine Steckzwiebeln gesund bleiben, achte auf folgende Punkte:
- Temperatur: Nie über 30 °C, sonst verlieren sie an Keimkraft.
- Luftfeuchtigkeit: Lieber zu trocken als zu feucht – zu hohe Luftfeuchte führt zu Schimmel.
- Licht: Zu viel Licht fördert das Austreiben. Lagere Steckzwiebeln also möglichst dunkel.
- Luftzirkulation: Gute Durchlüftung ist entscheidend, Zugluft solltest du aber vermeiden.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe alle paar Wochen, ob sich Schimmel oder Fäulnis bildet, und entferne befallene Exemplare sofort.
- Lagerort beibehalten: Einmal gelagert, sollten Steckzwiebeln nicht ständig umgeschichtet werden – sie reagieren empfindlich auf Temperaturschwankungen.
Übrigens: Diese Regeln gelten nicht nur für Steckzwiebeln, sondern ebenso für Küchenzwiebeln, Schalotten, Bundzwiebeln und Lauchzwiebeln.
Pflanzzeit: Wann Steckzwiebeln in die Erde kommen

Je nach Sorte unterscheiden sich Lagerzeit und Pflanztermin deutlich.
- Sommersteckzwiebeln:
Diese werden über den Winter gelagert und ab Ende März bis Anfang April gesetzt. Sie benötigen wärmere Temperaturen und wachsen zügig, sobald die Tage länger werden.
Typische Sorten sind zum Beispiel:
-
- Stuttgarter Riesen – die Klassiker unter den Sommerzwiebeln, würzig und ertragreich.
- Hercules F1 – robust, großfruchtig und hervorragend lagerfähig.
- Sturon – beliebt wegen ihres aromatischen Geschmacks und der festen Schale.
- Wintersteckzwiebeln:
Sie lagern über die Sommermonate und kommen ab August oder Anfang September in den Boden. Diese Sorten sind frosthart und treiben im Frühjahr frühzeitig aus.
Beliebte Varianten sind:
-
- Senshyu Yellow – eine früh reifende, widerstandsfähige Sorte.
- Radar – sehr winterhart, mit mildem Geschmack.
- Electric – eine auffällige, rot schalige Sorte, die Farbe ins Beet bringt.
Wenn das Laub gelb wird und welkt, ist Erntezeit. Lockere die Erde vorsichtig mit einer Grabegabel und zieh die Zwiebeln behutsam heraus. Achte darauf, sie nicht zu verletzen – beschädigte Zwiebeln lassen sich schlechter lagern.
So lagerst du geerntete Zwiebeln richtig
Wenn du deine Zwiebeln geerntet hast, kannst du sie ebenfalls mehrere Monate aufbewahren – vorausgesetzt, du beachtest einige Grundregeln:
- Kühl, trocken und dunkel ist Pflicht. Der Keller oder eine unbeheizte Speisekammer sind der ideale Lagerort.
- Sonnenlicht vermeiden, denn dadurch beginnen die Zwiebeln erneut auszutreiben.
- Keine Plastiktüten verwenden, sonst staut sich Feuchtigkeit.
- Zwiebeltopf oder Drahtkorb sind gute Alternativen, da sie die Luft zirkulieren lassen.
Bei optimalen Bedingungen bleiben Zwiebeln bis zu sechs Monate frisch und aromatisch.
Häufige Fehler bei der Lagerung von Steckzwiebeln
Damit du nicht unnötig Ernte verlierst, hier einige typische Stolperfallen:
- Zu hohe Luftfeuchtigkeit: Führt zu Schimmelbefall, besonders in geschlossenen Behältern.
- Licht und Wärme: Beides fördert das Austreiben – die Zwiebeln werden weich und verlieren Geschmack.
- Falscher Standort: Räume mit Temperaturschwankungen (z. B. unbeheizte Gartenhäuser) sind ungeeignet.
- Fehlende Kontrolle: Wenn du die Zwiebeln monatelang unbeachtet lässt, können faulende Zwiebeln andere anstecken. Achtung: Fäulnis breitet sich sehr schnell aus!
- Plastikverpackungen: Ein häufiger Fehler, weil Zwiebeln darin „schwitzen“ und anfangen zu faulen.
Tipp: Wenn du Steckzwiebeln besonders lange aufbewahren möchtest, kannst du sie leicht mit Sand oder Stroh umgeben. Das schützt sie vor Temperaturschwankungen und nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf.
Und wie steht’s mit Blumenzwiebeln?
Vielleicht bist du beim Suchen hier gelandet, weil du dich für Blumenzwiebeln interessierst. Die werden oft fälschlicherweise ebenfalls als Steckzwiebeln bezeichnet, obwohl sie botanisch etwas anderes sind. Trotzdem lohnt sich ein kurzer Blick darauf.
Blumenzwiebeln, etwa von Tulpen, Hyazinthen oder Narzissen, können nach der Blüte entweder in der Erde bleiben oder ausgegraben und gelagert werden. Lässt du sie im Boden, bilden sie sogenannte Tochterzwiebeln und vermehren sich selbstständig weiter.
Wenn du sie lieber ausgräbst, solltest du Folgendes beachten:
- Lagere die Blumenzwiebeln kühl, trocken und dunkel – ideal sind Temperaturen um 10 °C.
- Verwende Holzkisten oder Obststeigen, die du mit etwas Sand ausfüllst.
- Achte auf eine gute Belüftung, damit sich keine Feuchtigkeit staut.
- Ab Ende September kannst du sie wieder einpflanzen – und dich im Frühjahr über neue Blüten freuen.
Auch wenn es eigentlich klar sein sollte, wollen wir es dennoch ansprechen: Blumenzwiebeln sind nicht zum Verzehr geeignet und in vielen Fällen sogar giftig! Es kommt immer mal wieder zu Verwechslungen, daher unser Hinweis!