Tanne, Mistel und Co. – 20 Pflanzen für die Weihnachtszeit

Roter Weihnachtsstern mit Lichterkette auf einem Tisch, Geschenke im Hintergrund.

Wenn du bei Weihnachts-Pflanzen sofort an Tanne, Mistel und Weihnachtsstern denkst, liegst du nicht falsch. Nur bist du noch lange nicht am Ende der Liste. Rund um die Feiertage tauchen nämlich jede Menge Pflanzen auf, die entweder schon sehr lange in Winterbräuchen vorkommen, eine schöne Symbolik mitbringen oder einfach den typischen Duft nach Weihnachten verströmen. Damit wir von „Ach ja, stimmt!“ zu „Oh, das wusste ich gar nicht!“ kommen, haben wir dir die Klassiker und ein paar zusätzliche Kandidaten zusammengestellt. Na dann kann Weihnachten ja kommen.

Grünzeug mit Tradition – Immergrün schlägt Wintergrau

Weihnachtsbaum – der Klassiker schlechthin

Festlich geschmückter Weihnachtsbaum mit goldenen und schwarzen Christbaumkugeln und Lichterkette.
Ein festlich dekorierter Weihnachtsbaum mit warmem Lichterglanz in Gold- und Schwarztönen.

Der Baum, egal, ob Tanne, Fichte oder Kiefer, darf an Weihnachten natürlich nicht fehlen: Er bringt festliche Stimmung, wird liebevoll geschmückt, unter ihm liegen die Geschenke und eine eventuell im Haushalt lebende Katze freut sich sicherlich auch darüber … Da er im Winter grün bleibt, ist er Symbol für Leben, Hoffnung und „da kommt noch was“. Historisch wird er oft mit den „Paradiesbäumen“ aus mittelalterlichen Spielen rund um den 24. Dezember in Verbindung gebracht, bei denen ein immergrüner Baum als Symbol für Eden diente. Der eigene Weihnachtsbaum im Garten? Kein Problem – als kleines Exemplar im Kübel geht alles los, dann den Jungbaum ins Beet pflanzen und an ausreichend Platz denken. Denn der Baum wird groß!

 

 

Stechpalme (Ilex) – hübsch, stachelig und voller Symbolik

Stechpalmenzweig mit glänzenden grünen Blättern und roten Beeren.
Stechpalme mit leuchtend roten Beeren.

Ilex ist wunderschön anzuschauen, aber auch mit Vorsicht zu genießen, denn die Stechpalme macht ihrem Namen alle Ehre. „Aua, das piekst!“ ist beim Ilex nicht selten zu hören. Die roten Beeren bringen Farbe ins Dunkel und sind Deko-Klassiker in Kränzen und Girlanden. In der christlichen Deutung stehen die stacheligen Blätter häufig für die Dornenkrone und die roten Beeren für Blutstropfen – daher taucht die Stechpalme traditionell im Weihnachtsschmuck auf. Im Garten wächst Ilex zuverlässig, am besten an einem halbschattigen Platz. Möchtest du auch Beeren sehen, dann brauchst du eine weibliche und eine männliche Pflanze.

 

Efeu – immergrün, treu und dekorativ ohne Aufwand

Dichter Efeubewuchs mit grünen, gelappten Blättern.
Dichter Efeubewuchs.

Efeu bleibt zuverlässig grün, klammert sich fest und lässt nicht los – und genau das ist auch seine Botschaft: Treue, Beständigkeit, Durchhalten. Spannend ist, dass Efeu und Stechpalme schon im Spätmittelalter nachweislich als Wintergrün für Kirchen und Häuser gekauft wurden – sozusagen Weihnachtsdeko mit einer richtig langen Laufzeit. Im Garten ist Efeu praktisch unkaputtbar, aber er braucht auch klare Grenzen, sonst nimmt er irgendwann mehr Fläche ein, als dir lieb ist.

 

Buchsbaum – schlicht, formschön, zuverlässig grün

Kugelförmig geschnittener Buchsbaum im Gartenbeet.
Buchsbaum in Form geschnitten.

Buchs ist der Minimalist unter den immergrünen Pflanzen: kleine Blätter, klare Form, kommt aber immer sehr ordentlich daher. Weil er so schnittfest ist, landet er gern in Gebinden und Kränzen – und als Symbol für Beständigkeit passt er perfekt in die dunkle Jahreszeit. Buchs ist im Garten ein dankbarer Formkünstler, aber du solltest ihn unbedingt regelmäßig kontrollieren, denn gerade der Buchsbaumzünsler kann ihm schnell den Garaus machen.

 

 

Lorbeer – die Kranzpflanze mit Geschichte

Lorbeerstrauch mit glänzenden grünen Blättern und Knospen.
Echter Lorbeer.

Lorbeer ist eigentlich der Kranz-Profi aus der Antike. Symbolisch bringt er etwas Feierliches mit: Sieg, Ehre und Schutz. Und ja: Genau diese Kranz-Idee ist einer der Gründe, warum Lorbeer in Winter- und Festtraditionen immer wieder auftaucht – vom Kopfschmuck bis zur Haustür. Lorbeer lässt sich gut im Kübel halten, sollte im Winter aber geschützt stehen oder frostfrei überwintern. Gerade in der kalten Jahreszeit braucht er auch Wasser, denn er kann relativ schnell vertrocknen.

 

 

Olivenzweig (Olivenbaum) – Friedenssymbol zum Hinhängen

Olivenzweig mit schmalen Blättern und grünen Oliven.
Unreife Oliven am Zweig.

Der Olivenzweig steht wie kaum etwas anderes für Frieden und Versöhnung. Als Brauchtumssymbol ist er spätestens durch biblische Erzählungen (Taube mit Olivenzweig) fest verankert – und als Deko ist er die elegante Alternative zu allem, was glitzert. Als Kübelpflanze funktioniert der Olivenbaum gut, wenn er sehr hell steht und im Winter eher kühl überwintert.

Magie, Legenden, gute Omen – Pflanzen mit Wintergeschichten

  • Mistel – Küsse für jeden
Mistelzweige mit grünen Blättern und weißen Beeren im Sonnenlicht.
Mistelzweig mit Beeren.

Die Mistel ist botanisch ein Sonderling: Sie wächst auf Bäumen und wird – da sie Wasser und Mineralstoffe aus dem Wirtsbaum saugt – auch als Halbschmarotzer bezeichnet. Etwas liebevoller ist da der Weihnachtsbrauch, der mit der Mistel verbunden wird, denn wer sich unter dem aufgehängten Zweig trifft, wird geküsst. Vor allem im englischen Raum wurde dieser Brauch populär – die Tradition lässt sich mindestens bis ins späte 18. Jahrhundert belegen und wurde dann zum romantischen Dauerbrenner. Als Halbschmarotzer braucht die Mistel einen passenden Wirtsbaum. Daher ist es einfacher, frische Zweige zu kaufen oder sie im Garten nur dann zu tolerieren, wenn sie nicht überhandnimmt.

Barbarazweige – Blütenwunder zur Weihnachtszeit

Blühender Kirschblütenzweig als Barbarazweig mit weißen Blüten vor blauem Himmel.
Kirschblütenzweig (Barbarazweig).

Barbarazweige, die von Kirsch-, Apfel- oder Birnbäumen stammen, sind der Vorfreude-Trick in Zweigform: Du schneidest sie traditionell am 4. Dezember und stellst sie ins Wasser – wenn sie bis Weihnachten blühen, gilt das vielerorts als gutes Zeichen fürs neue Jahr. Wenn du also Obstbäume im Garten hast, hast du in Sachen Barbarazweige ausgesorgt. Nutze am besten Zweige, die du im Winter auslichtest.

 

 

Christrose – Winterblüte mit Gänsehaut-Faktor

Weiße Christrose mit Blüte im Schnee.
Blühende Christrose im Schnee.

Wenn draußen fast alles Pause macht, blüht die Christrose oftmals genau dann, wenn du sie am wenigsten erwartest. Das macht sie zur perfekten Winterpflanze: Sie steht für Hoffnung und Licht in dunkler Zeit. In Legenden taucht sie als „Geschenkblume“ rund um die Weihnachtsgaben auf – genau deshalb hat sie ihren festen Platz in der Weihnachtszeit. Im Garten ist sie deutlich glücklicher als im Wohnzimmer. Sie blüht am zuverlässigsten, wenn sie einen geschützten, halbschattigen Platz mit humosem Boden bekommt.

 

Weihnachtsstern – rot, grün, sofort festlich

Rote Weihnachtssterne mit grünen Blättern dicht nebeneinander.
Weihnachtssterne in kräftigem Rot.

Beim Weihnachtsstern geht es weniger um „zartes Wintergrün“ und mehr um „Bühnenauftritt in Rot“. In Mexiko heißt er nicht umsonst „Flor de Nochebuena“, also Weihnachtsabend-Blume, und wurde dort schon früh in Weihnachtsfeiern eingebunden – später kam er über Nordamerika und Europa zum klassischen Topfstar der Saison. Als Zimmerpflanze sollte er hell und warm stehen. Auch Zugluft solltest du vermeiden.

Duft und Geschmack – Weihnachtsgefühle zum Riechen und Essen

Rosmarin – würziges Grün für Küche und Kranz

Rosmarin mit nadelartigen grünen Blättern im Garten.
Frischer Rosmarin.

Rosmarin riecht nach Winterbraten, Ofenkartoffeln und „es wird gemütlich“. In der Überlieferung gibt es sogar eine christliche Legende, die ihn mit Maria verbindet – daher der Beiname „Rose of Mary“ in englischen Texten. Rosmarin wächst im Garten an einem sonnigen, trockenen Platz am besten und sollte im Winter vor allem vor Nässe geschützt werden, weil kalte Füße für ihn schlimmer sind als Frost.

 

Orangen – Wintersonne in festlicher Atmosphäre

Reife Orangen hängen an einem Orangenbaum im Sonnenlicht.
Reife Orangen.

Orangen sind die Weihnachts-Sonne in der Obstschale. Früher waren sie in vielen Gegenden ein echtes Luxus-Obst im Winter – deshalb wurden sie zum besonderen Geschenk, etwa als klassischer Strumpffüller. Orangenbäumchen kannst du als Kübelpflanze ziehen. Im Winter braucht der Baum einen hellen und kühlen Platz.

 

 

Zimt (Zimtbaum)

Roter Blattaustrieb der Glanzmispel im Frühjahr.
Roter Austrieb.

Zimt ist der Duft, der in Sekunden auf Plätzchenmodus umschaltet. Historisch waren Gewürze lange teuer und eher Festtagsware – deshalb gehören Zimt und Co. bis heute so eng zur Winterküche. Als Zimmerpflanze ist ein Zimtbaum möglich, aber er ist eher etwas für Geduldige, weil er gleichmäßige Wärme, eine hohe Luftfeuchtigkeit und viel Licht braucht.

 

 

Gewürznelke (Nelkenbaum)

Nelkenbaum mit Blütenknospen und glänzenden grünen Blättern.
Gewürznelke am Baum.

Nelken sind klein, aber sehr präsent. Als Brauch- und Deko-Klassiker landen sie oft in Orangen – das nennt sich Pomander und ist nicht nur hübsch, sondern auch ein echter Duftgenerator. Natürlich gehören sie zu Lebkuchen und sind auch ein gern gesehenes Gewürz beim Festtagsbraten. Der Nelkenbaum ist bei uns nur als anspruchsvolle Zimmerpflanze machbar. Er mag es dauerhaft warm und hell. Als Gewürz ist er somit deutlich unkomplizierter als als Topfbewohner.

 

Vanille

Vanilleorchidee mit hellgrünen Blüten und fleischigen Blättern.
Blühende Vanillepflanze.

Vanille ist der süße Klassiker in der Weihnachtsbäckerei. Als Brauchpflanze steht sie weniger im Mittelpunkt, aber als Festtagsaroma ist sie seit Jahrhunderten so beliebt, dass sie sich fest in „so riecht Weihnachten“ eingebrannt hat. Vanille stammt von einer Kletterorchidee, die du an einem hellen und warmen Platz halten kannst und die eine Rankhilfe braucht. Allerdings benötigt sie auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, sonst wird sie schnell zickig.

Räuchern, Harze, feierliche Düfte – hier riecht´s nach Weihnachten

Weihrauch – der klassische Festtagsduft

Gelbes Weihrauchharz in groben Körnern.
Natürlicher Weihrauch.

Weihrauch ist kein Pflänzchen für den Fensterkasten, sondern ein Harz, das beim Räuchern diesen typischen feierlichen Duft erzeugt. In Weihnachtszusammenhängen ist die Verbindung klar, weil Weihrauch zu den Gaben der Weisen gehört und bis heute in religiösen Ritualen eine große Rolle spielt. Echter Weihrauch stammt von Boswellia-Arten und lässt sich bei uns höchstens als Zimmerpflanze kultivieren – er braucht viel Licht, Wärme und einen sehr durchlässigen Boden.

 

Myrrhe – warm, harzig und voller Tradition

Myrrhenharz (Commiphora myrrha), goldbraune Harzstücke.
Naturbelassenes Myrrhenharz.

Myrrhe ist ebenfalls eine der klassischen Gaben und wurde traditionell als kostbares Harz mit Duft- und Heilbedeutung geschätzt. Gerade weil sie in der Weihnachtsgeschichte auftaucht, hat sie ihren festen Platz in Räuchertraditionen rund um die Feiertage. Wie Weihrauch lässt sich Myrrhe ebenfalls nur als wärmeliebende Topfpflanze halten und braucht viel Sonne, sowie sparsame Wassergaben.

 

 

Myrte – feines Grün mit Liebes- und Friedensbotschaft

Blühende Myrte (Myrtus communis) mit weißen Blüten und grünen Blättern.
Immergrüner Strauch mit weißen Blüten.

Myrte steht seit der Antike für Liebe, Frieden und Segen – deshalb taucht sie in Fest- und Familienbräuchen immer wieder auf, etwa als Schmuckpflanze bei Feiern. Sie wirkt fein und elegant und ist damit ideal für Kränze und winterliche Tischdeko. Myrte eignet sich hervorragend als Kübelpflanze, braucht aber ein helles Winterquartiert, weil sie bei Frost draußen sehr schnell Schaden nimmt.

Zimmerpflanzen mit Festtagsfaktor – wenn es drinnen blühen soll

Amaryllis – die winterblühende Diva

Rote Amaryllis (Hippeastrum) in voller Blüte.
Leuchtend rote Blüten einer Amaryllis.

Amaryllis (Ritterstern) ist die Drama-Queen unter den Winterblühern: großer Stiel, riesige Blüten, keinerlei Zurückhaltung. Dass sie so fest zur Weihnachtszeit gehört, liegt auch daran, dass Hippeastrum gezielt als Weihnachtsgeschenk und Winterblüher verbreitet ist – „klassischer geht’s kaum“. Die Zwiebel treibt jedes Jahr zuverlässig aus, wenn du ihr nach der Blüte eine Ruhepause gönnst – dann kommt sie im nächsten Winter noch beeindruckender zurück.

 

 

Weihnachtskaktus – unkompliziert, dankbar, jedes Jahr wieder

Roter Weihnachtskaktus (Schlumbergera) in Blüte im Topf.
Blühender Zimmerkaktus mit roten Blüten.

Der Weihnachtskaktus (Schlumbergera) blüht genau dann, wenn draußen alles grau ist – und macht dabei erstaunlich wenig Arbeit. Er stammt aus Brasilien und ist als Geschenk- und Zimmerpflanze rund um Weihnachten seit sehr langer Zeit etabliert. Der Weihnachtskaktus ist ein echter Dauerläufer im Zimmer und blüht besonders zuverlässig, wenn er im Herbst etwas kühler steht und nicht ständig umgestellt wird.

Alle Weihnachtspflanzen auf einen Blick:

Pflanze Verwendung als Wirkung und Symbolik
Amaryllis Zimmerpflanze Winterblüte, festlicher Blickfang
Barbarazweige Vase, Fensterbank Blüten als gutes Omen, Vorfreude-Tradition
Buchsbaum Kränze, Gebinde Beständigkeit, immergrün
Christrose Beet oder Topf Winterblüte, Hoffnung, Licht in dunkler Zeit
Efeu Kränze, Beiwerk Treue, Beständigkeit, wintergrün
Gewürznelke Duft, Küche Würze, Pomander-Tradition, Winterduft
Lorbeer Kränze, Küche Kranzsymbolik, Schutz, Feierlichkeit
Mistel Zweig, Brauch Glück, Liebe, Kussbrauch
Myrrhe Räuchern, Duft Gabe der Weisen, kostbares Harz, Tradition
Myrte Kränze, Deko Liebe, Frieden, Segen
Olivenzweig Moderne Deko Frieden, Versöhnung
Orangen Deko, Küche Licht, Wärme, Winterfarbe
Rosmarin Küche, Topf Aromatisch, Schutzsymbolik, Festtagsküche
Stechpalme Kränze, Girlanden Schutz, Winterfarbe, christliche Deutung
Vanille Backen, Desserts Festtagsaroma, Genuss, Wärme
Weihnachtsbaum Baum, Zweige Wintergrün, Hoffnung, Festtradition
Weihnachtskaktus Zimmerpflanze Winterblüten, pflegeleicht, Klassiker
Weihnachtsstern Zimmerpflanze Festfarbe, Sternmotiv, Weihnachtsklassiker
Weihrauch Räuchern, Duft Feierliche Stimmung, Reinigung, Tradition
Zimt Deko, Backen Wärme, Gemütlichkeit, Winterduft

Wenn du dir aus diesen 20 Pflanzen nur ein paar herauspickst, hast du sofort mehr Weihnachtsgefühl – gestalte nach Lust und Laune und bring Weihnachten auf ein neues Level. Und das Beste: Ein guter Teil davon duftet so überzeugend nach Weihnachten, dass sogar der Dezember-Stress kurz in Vergessenheit gerät.