Weihnachtskaktus richtig pflegen – dein Guide
Hier liegt einer der häufigsten Irrtümer: Der Weihnachtskaktus täuscht mit seinem Namen. Er stammt nicht aus sonnigen Wüsten, sondern aus den feuchten Regenwäldern Brasiliens, wo er als Epiphyt auf Baumzweigen lebt. Diese Herkunft verändert alles. Behandelst du ihn wie einen Wüstenkaktus, wird’s schnell frustrierend. Mit dem richtigen Verständnis seiner natürlichen Bedürfnisse klappt die Pflege jedoch problemlos.
Weihnachtskaktus verstehen: Warum richtige Pflege über Erfolg oder Misserfolg entscheidet
Stell dir vor, du müsstest plötzlich in der Sahara leben, obwohl du aus Skandinavien kommst. Genau so ergeht es deinem Weihnachtskaktus bei trockener Heizungsluft und praller Sonne. Seine abgeflachten, gezackten Blattsegmente verraten seine wahre Natur: Kein echter Kaktus im klassischen Sinne, sondern eine tropische Schönheit, die Schatten, Feuchtigkeit und kühlere Temperaturen liebt.
Die botanische Gattung Schlumbergera hat sich perfekt an das Leben im Regenwald angepasst. Dort gedeiht sie in humusreichen Spalten zwischen Baumrinde, geschützt vor direkter Sonne durch das dichte Blätterdach. Diese Bedingungen nachzuahmen ist deine Aufgabe. Ein falscher Standort oder Staunässe führen innerhalb weniger Wochen zu irreparablen Schäden.
Der optimale Standort für deinen Weihnachtskaktus
Die Standortwahl entscheidet maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg. Ein heller Platz mit indirektem Licht, idealerweise an einem Ost- oder Westfenster, ist perfekt. Direktes Sonnenlicht verbrennt die Blätter und hinterlässt unschöne braune Flecken, die nie wieder verschwinden. Besonders kritisch wird’s mit der Mittagssonne im Sommer, wenn sie durch Fensterglas zusätzlich verstärkt wird.
Während der Blütezeit darf der Weihnachtskaktus keinesfalls umgestellt werden. Die Pflanze reagiert extrem empfindlich auf Standortwechsel und wirft ihre Knospen ab. Wähle von Anfang an den perfekten weihnachtskaktus standort im zimmer. Badezimmer mit Fenster sind übrigens ideal, da hier die Luftfeuchtigkeit natürlicherweise höher liegt.
Lichtbedarf durch die Jahreszeiten
Der Lichtbedarf deines Weihnachtskaktus ändert sich im Jahresverlauf dramatisch. Im Frühjahr und Sommer braucht er helles, indirektes Licht für kräftiges Wachstum. Ab September startet die entscheidende Phase: Für die Blütenbildung benötigt die Pflanze mindestens 12 bis 14 Stunden ununterbrochener Dunkelheit täglich über sechs bis acht Wochen. Diese Anforderung bestätigten Untersuchungen der University of Wisconsin und Penn State Extension.
Selbst kurze Lichtunterbrechungen durch Straßenlaternen oder Nachtlichter können diesen Prozess stören. In unserer 20-jährigen Beratungspraxis stellten wir fest: Kunden, die ihre Pflanzen konsequent ab September in einen vollständig dunklen Raum stellen oder mit einem Karton abdecken, erreichen deutlich höhere Blühraten. Bei unseren Testkakteen im Betrieb beginnen die ersten Knospen typischerweise in KW 43-45, wenn wir ab KW 36 mit der Dunkelphase starten.
Während der Blütezeit im Winter darf es wieder heller sein, jedoch weiterhin ohne direkte Sonne. Ein Standort mit etwa neun Stunden Tageslicht reicht völlig aus und verhindert vorzeitiges Verblassen der Blüten.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Temperatur und Luftfeuchtigkeit arbeiten Hand in Hand für die Gesundheit deines Weihnachtskaktus. Die optimale Tagestemperatur liegt zwischen 15 und 21 Grad Celsius, wobei nachts eine Abkühlung auf 10 bis 16°C optimal ist. Diese Temperaturschwankungen imitieren die natürlichen Bedingungen im Regenwald und fördern die Blütenbildung.
Für die Knospenbildung im Herbst sind kühle Nachttemperaturen zwischen 10 und 16 Grad Celsius über sechs bis acht Wochen entscheidend. Eine Studie im Journal of the American Society for Horticultural Science bestätigte, dass Temperaturen dauerhaft über 21 Grad Celsius die Blütenanlage komplett unterdrücken. Besonders kritisch: Temperaturen über 26°C können sogar zum Absterben bereits gebildeter Knospen führen.
Ein häufiger Fall aus unserer Beratung: Eine Kundin stellte ihren Kaktus im Oktober von der warmen Küche ins kühle Schlafzimmer um, wo die Nachttemperaturen bei etwa 12°C lagen. Ergebnis: Erstmals seit drei Jahren eine üppige Blüte mit über 20 Knospen. Die Lösung war einfach, aber der Temperaturunterschied machte den entscheidenden Unterschied.
Die Luftfeuchtigkeit sollte idealerweise über 50 Prozent liegen. Trockene Heizungsluft im Winter macht dem Weihnachtskaktus besonders zu schaffen. Eine Schale mit Wasser auf der Heizung oder ein Luftbefeuchter schaffen Abhilfe. Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit kalkfreiem Wasser erhöht ebenfalls die lokale Luftfeuchtigkeit.
Die richtige Erde und das passende Substrat
Das Substrat entscheidet darüber, ob deine Pflanze gedeiht oder eingeht. Im Gegensatz zu Wüstenkakteen braucht der Weihnachtskaktus eine humusreiche, gut durchlässige Erde. Standard-Blumenerde ist zu schwer und hält zu viel Feuchtigkeit, was die empfindlichen Wurzeln schädigt. Eine Mischung aus drei Teilen hochwertiger Blumenerde und einem Teil Sand gewährleistet optimale Drainage.
Der pH-Wert spielt eine wichtige Rolle für die Nährstoffaufnahme. Ideal ist ein leicht saurer pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5, den spezialisierte Kakteenerde bereits mitbringt. Bei welche erde für weihnachtskaktus achte auf lockere Struktur und gute Wasserdurchlässigkeit. Fertige Kakteenerde enthält bereits die richtige pH-Abstimmung und Drainage. Du kannst auch eine DIY-Mischung aus Torf, Perlite und grobem Sand verwenden, die das natürliche Substrat zwischen Baumrinden nachahmt.
Weihnachtskaktus richtig gießen: Häufigkeit und Methode
Die goldene Regel beim weihnachtskaktus gießen lautet: Lieber einmal zu wenig als zu viel. Gieße erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Der Fingertest gibt dir Sicherheit: Stecke deinen Finger etwa zwei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sie sich feucht an, warte noch.
Beim Gießen selbst ist die Methode entscheidend. Wässere durchdringend, bis Wasser aus den Drainagelöchern läuft, und entferne überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer nach spätestens 15 Minuten. Staunässe tötet die Wurzeln schneller als jeder andere Pflegefehler. Verwende am besten Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, da Kalk die Pflanze langfristig schädigt.
Die Frage wie oft weihnachtskaktus gießen lässt sich nicht pauschal beantworten. Faktoren wie Topfgröße, Raumtemperatur und Jahreszeit beeinflussen den Wasserbedarf erheblich. Im Sommer kann das alle drei bis fünf Tage sein, im Winter reichen oft zehn bis vierzehn Tage.
Wasserbedarf in verschiedenen Wachstumsphasen
Der Wasserbedarf ändert sich dramatisch mit den Jahreszeiten. Im Frühjahr und Sommer, während der aktiven Wachstumsphase, braucht dein Weihnachtskaktus deutlich mehr Wasser. Die Erde sollte stets leicht feucht bleiben, ohne dass sie durchnässt ist.
Ab September beginnt die kritische Vorbereitungsphase für die Blüte. Jetzt musst du das Gießen schrittweise reduzieren, um eine leichte Trockenperiode zu simulieren. Diese Ruhephase signalisiert der Pflanze den Übergang zur Blüteninduktion. Die Erde darf zwischen den Wassergaben fast vollständig austrocknen, die Segmente werden leicht weich (das ist völlig normal).
Während der Blütezeit im Winter steigt der Bedarf wieder leicht an. Die Erde sollte gleichmäßig feucht bleiben, um Knospenabfall zu vermeiden. Extreme Schwankungen zwischen sehr trocken und sehr nass stressen die Pflanze und können dazu führen, dass sie ihre Knospen abwirft.
Häufige Gießfehler vermeiden
Überwässerung ist der häufigste und schwerwiegendste Pflegefehler bei Weihnachtskakteen. Viele Pflanzenbesitzer meinen es zu gut und gießen nach festem Zeitplan, ohne die tatsächliche Bodenfeuchtigkeit zu prüfen. Das Ergebnis: matschige, gelbe Segmente und Wurzelfäule.
In unserer langjährigen Beratungserfahrung zeigt sich, dass überwässerte Segmente sich deutlich weicher und dunkler anfühlen als gesunde. Sie entwickeln oft schwarze Flecken an der Basis. Bei ersten Anzeichen solltest du sofort die Erde prüfen und die Pflanze gegebenenfalls in frisches, trockenes Substrat umtopfen.
Ein weiterer klassischer Fehler ist das Gießen mit eiskaltem Wasser direkt aus der Leitung. Temperaturschwankungen schocken die Wurzeln. Lass das Wasser auf Raumtemperatur kommen, bevor du gießt. Das Gießen über die Blätter während der Blütezeit kann ebenfalls Probleme verursachen, da Wassertropfen auf den Blüten unschöne Flecken hinterlassen.
Weihnachtskaktus düngen: Nährstoffversorgung im Jahresverlauf
Die Düngung folgt einem klaren Rhythmus, der sich an den Wachstumsphasen orientiert. Die University of Georgia Cooperative Extension empfiehlt, ausschließlich während der Wachstumsphase von Frühling bis Spätsommer zu düngen, etwa alle zwei Wochen mit einem speziellen Kakteendünger. Flüssigdünger lässt sich am einfachsten dosieren und wird mit dem Gießwasser verabreicht.
Experten raten zu einem ausgewogenen Flüssigdünger mit 20-20-20 NPK, verdünnt auf die halbe empfohlene Stärke. Volle Düngerstärke kann die empfindlichen Wurzeln verbrennen. Das Tennessee Botanical Garden und das Desert Botanical Garden empfehlen, die Düngung auf 2-4 Mal pro Jahr zu begrenzen, wenn du Standard-20-20-20-Dünger in halber Stärke verwendest.
Ein wichtiger Tipp: Ergänze die reguläre Düngung monatlich mit Bittersalz (Magnesiumsulfat), einem Teelöffel pro Liter Wasser. Wichtig ist, dass du Epsom-Salze nicht in derselben Woche wie den regulären Dünger anwendest. Magnesium unterstützt die Chlorophyllbildung und ist besonders wichtig, da Weihnachtskakteen einen höheren Magnesiumbedarf haben als andere Zimmerpflanzen.
Ab September stellst du die Düngung komplett ein. Während der Ruhephase und Blüteninduktion braucht die Pflanze keine zusätzlichen Nährstoffe. Auch während der Blütezeit im Winter verzichtest du auf weihnachtskaktus dünger. Zu viel Stickstoff in dieser Phase kann sogar die Blütenbildung unterdrücken.
Blütenbildung gezielt fördern: So bringst du deinen Weihnachtskaktus zum Blühen
Nichts ist frustrierender als ein Weihnachtskaktus, der nicht blüht. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Maßnahmen kannst du die Blüte zuverlässig auslösen. Der Schlüssel liegt in der präzisen Steuerung von Licht, Temperatur und Wasser während der kritischen Herbstmonate.
Die Ruhephase richtig einleiten (September bis November)
Ab September beginnt die alles entscheidende Phase. Um deinen weihnachtskaktus zum blühen bringen zu können, musst du jetzt die natürlichen Bedingungen des brasilianischen Herbstes simulieren. Die University of Missouri Extension bestätigt, dass die Pflanze an einen kühleren Ort gestellt werden sollte, idealerweise mit Nachttemperaturen zwischen 10 und 16 Grad Celsius über mindestens sechs Wochen.
Gleichzeitig reduzierst du das Gießen drastisch. Die Erde darf zwischen den Wassergaben fast vollständig austrocknen, was eine leichte Dormanz auslöst. Die Tennessee Extension empfiehlt, auch die Düngung in dieser Zeit komplett einzustellen. Diese relative Trockenheit kombiniert mit kühleren Temperaturen signalisiert der Pflanze den Beginn der Blütephase.
Der dritte Faktor ist die Dunkelheit. Stelle sicher, dass dein Weihnachtskaktus täglich 12 bis 14 Stunden ununterbrochener Dunkelheit erhält. Decke ihn abends mit einem Karton ab oder platziere ihn in einem ungenutzten Zimmer. Selbst kurze Lichtimpulse können die Blüteninduktion verhindern.
Knospenbildung unterstützen

Sobald die ersten kleinen Knospen an den Segmentspitzen erscheinen, ändert sich die Pflege. Jetzt darfst du die Temperatur wieder auf etwa 20 Grad Celsius erhöhen und die Pflanze an einen helleren Standort bringen, jedoch weiterhin ohne direkte Sonne. Die weihnachtskaktus blütezeit hat begonnen.
Erhöhe das Gießen wieder leicht, sodass die Erde gleichmäßig feucht bleibt. Vermeide aber weiterhin Staunässe. Eine stabile, leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit um 50 bis 60 Prozent unterstützt die Knospenentwicklung und verhindert, dass sie austrocknen.
Wichtig ist jetzt absolute Standorttreue. Sobald sich Knospen gebildet haben, reagiert die Pflanze extrem empfindlich auf jede Veränderung. Selbst das Drehen des Topfes kann ausreichen, um Knospen abzuwerfen. Zugluft oder plötzliche Temperaturschwankungen sind jetzt ebenfalls problematisch.
Warum Knospen abfallen und wie du es verhinderst
Wenn dein Weihnachtskaktus Knospen verliert, ist das oft ein Zeichen für Stress. Die häufigsten Auslöser sind Standortwechsel während der Knospenbildung, unregelmäßiges Gießen mit extremen Schwankungen, oder Zugluft von Fenstern und Türen.
Auch zu hohe Temperaturen über 21 Grad Celsius können Knospenabfall verursachen. Die Pflanze leitet ihre Energie dann ins vegetative Wachstum statt in die Blütenentwicklung. Ein weiterer oft übersehener Faktor ist niedrige Luftfeuchtigkeit. Trockene Heizungsluft lässt die Knospen vertrocknen, bevor sie sich öffnen können. Eine Schale mit Wasser neben der Pflanze oder ein Luftbefeuchter schaffen Abhilfe. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen sollte die Frage wann blüht der weihnachtskaktus nicht mehr unbeantwortet bleiben (in der Regel zwischen November und Januar).
Jahreszeitliche Pflege: Der Weihnachtskaktus-Kalender
Ein strukturierter Pflegekalender hilft dir, nichts zu vergessen und deinen Weihnachtskaktus optimal zu versorgen. Die Bedürfnisse ändern sich mit den Jahreszeiten so stark, dass du deine Pflegeroutine entsprechend anpassen musst.
Pflege im Winter (Blütezeit)
Während der Weihnachtskaktus-Pflege im Winter steht die Blüte im Mittelpunkt. Die Pflanze sollte an ihrem Standort bleiben und gleichmäßige Feuchtigkeit erhalten. Die Erde sollte niemals komplett austrocknen, aber auch nicht durchnässt sein. Gieße, wenn die oberste Schicht angetrocknet ist.
Nach dem Verblühen im Januar oder Februar beginnt eine wichtige Ruhephase von etwa sechs Wochen. Jetzt solltest du die Pflanze an einen kühleren Ort stellen, idealerweise mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Reduziere das Gießen auf ein Minimum, gerade so viel, dass die Segmente nicht schrumpelig werden. Diese Ruhephase ist entscheidend für die Regeneration.
Vermeide während der Blütezeit jegliche Düngung. Die Pflanze konzentriert all ihre Energie auf die Blüten und braucht keine zusätzlichen Nährstoffe. Ein Umtopfen ist jetzt ebenfalls tabu, da es die Pflanze unnötig stressen würde.
Pflege im Frühling und Sommer (Wachstumsphase)
Ab März oder April erwacht dein Weihnachtskaktus zu neuem Leben. Jetzt ist die Zeit für aktivere Pflege. Stelle die Pflanze an einen wärmeren, helleren Standort mit Temperaturen um 20 bis 23 Grad Celsius. Beginne ab April mit der monatlichen Düngung und erhöhe die Gießhäufigkeit.
Im Sommer kannst du deinen Weihnachtskaktus sogar nach draußen bringen, sofern du einen schattigen, regengeschützten Platz hast. Die höhere Luftfeuchtigkeit und natürliche Luftzirkulation im Freien fördern das Wachstum. Achte aber darauf, die Pflanze langsam an die Außenbedingungen zu gewöhnen und vor direkter Sonne zu schützen.
Dies ist auch die ideale Zeit für die weihnachtskaktus vermehrung durch Stecklinge. Die Pflanze wächst aktiv und bildet schnell Wurzeln. Bei Bedarf kannst du jetzt auch umtopfen, wenn der alte Topf zu klein geworden ist.
Pflege im Herbst (Blüteninduktion)
Der Herbst ist die kritischste Zeit für die „Wie pflege ich einen Weihnachtskaktus-Frage“. Ab September leitest du die Blüteninduktion ein, indem du die Bedingungen systematisch änderst. Reduziere die Bewässerung schrittweise, sodass die Erde zwischen den Wassergaben fast vollständig austrocknet. Stelle die Düngung komplett ein.
Platziere die Pflanze an einem kühleren Ort mit Nachttemperaturen um 10 bis 16 Grad Celsius. Dieser Temperaturabfall ist ein wichtiges Signal für die Knospenbildung. Gleichzeitig muss die Pflanze täglich mindestens 13 Stunden Dunkelheit erhalten, was du notfalls durch Abdecken oder Umstellen in einen dunklen Raum sicherstellen kannst.
Diese Phase dauert sechs bis acht Wochen. Gegen Ende Oktober oder Anfang November sollten die ersten Knospen sichtbar werden. Dann kannst du die Temperatur langsam wieder erhöhen und die Lichtverhältnisse verbessern.
Weihnachtskaktus umtopfen: Zeitpunkt und Anleitung
Die Frage wann Weihnachtskaktus umtopfen ist einfach beantwortet: idealerweise im späten Winter oder frühen Frühling nach der Blüte. Topfe alle zwei bis drei Jahre um, wenn die Blütezeit vorbei ist und bevor neues Wachstum beginnt. Dieser Zeitpunkt minimiert Stress und gibt der Pflanze die ganze Wachstumsperiode zur Erholung.
Wähle einen Topf, der nur eine Nummer größer ist als der bisherige. Weihnachtskakteen bevorzugen leicht wurzelgebundene Bedingungen, die sogar die Blütenbildung fördern. Ein zu großer Topf erhöht das Risiko von Staunässe.
Bei der Weihnachtskaktus umtopfen Erde verwendest du am besten frische Kakteenerde oder eine selbstgemischte Kombination aus drei Teilen Blumenerde und einem Teil Sand. Entferne vorsichtig alte Erde von den Wurzeln und schneide abgestorbene oder verfaulte Wurzelteile mit einer sauberen Schere ab. Setze die Pflanze in den neuen Topf, fülle mit Substrat auf und drücke es leicht an.
Nach dem Umtopfen gießt du nur wenig. Warte einige Tage, bevor du normal weitergießt, damit eventuell beschädigte Wurzeln heilen können.
Vermehrung durch Stecklinge: Schritt-für-Schritt
Die Vermehrung des Weihnachtskaktus ist erfreulich unkompliziert und hat eine hohe Erfolgsquote. Der beste Zeitpunkt ist das späte Frühjahr oder der Frühsommer, wenn die Pflanze aktiv wächst und Wurzeln schnell bildet.

Schneide oder drehe vorsichtig zwei bis fünf Segmente von einem gesunden Trieb ab. Verwende ein sauberes, scharfes Messer oder drehe die Glieder einfach an der natürlichen Sollbruchstelle ab. Das Wichtigste kommt jetzt: Lasse die Stecklinge für zwei bis drei Tage an einem warmen, trockenen Ort liegen, damit die Schnittstelle verkalken kann. Dieser Schritt verhindert Fäulnis nach dem Einpflanzen.
Fülle einen kleinen Topf mit Kakteenerde oder einer Mischung aus Blumenerde, Torf und Perlite. Stecke den Steckling etwa ein Drittel seiner Länge in die Erde, sodass er stabil steht. Halte die Erde leicht feucht, aber nicht nass. Ein Standort mit hellem, indirektem Licht und Temperaturen um 20 Grad Celsius ist ideal.

Innerhalb von zwei bis vier Wochen sollten sich Wurzeln bilden. Du erkennst erfolgreiche Bewurzelung daran, dass der Steckling leichten Widerstand zeigt, wenn du vorsichtig daran ziehst, und neues Wachstum an den Spitzen erscheint. Die gliederkaktus vermehren Methode funktioniert auch in Wasser: Stelle den Steckling in ein Glas mit etwa zwei Zentimeter Wasser und warte auf Wurzelbildung, bevor du ihn in Erde setzt.
Häufige Probleme erkennen und beheben
Auch bei bester Pflege können Probleme auftreten. Die gute Nachricht: Die meisten weihnachtskaktus krankheiten lassen sich leicht beheben, wenn du sie früh erkennst und richtig reagierst.
Schlaffe oder gelbe Blätter
Schlaffe oder gelbe Segmente sind das häufigste Problem und fast immer ein Zeichen für falsches Gießen. Zu viel Wasser führt zu weichen, matschigen Segmenten, die sich gelb verfärben. Die Wurzeln faulen und können kein Wasser mehr aufnehmen. Überprüfe sofort die Erde: Ist sie durchnässt, nimm die Pflanze aus dem Topf und inspiziere die Wurzeln.
Gesunde Wurzeln sind fest und weiß bis hellbraun. Schwarze, matschige Wurzeln müssen komplett entfernt werden. Setze die Pflanze in frische, trockene Erde und warte einige Tage mit dem Gießen. In schweren Fällen kann es sein, dass du nur noch gesunde Segmente als Stecklinge retten kannst.
Zu wenig Wasser verursacht ebenfalls schlaffe Segmente, die sich aber schrumpelig anfühlen statt matschig. Die Pflanze sieht insgesamt vertrocknet aus. Hier hilft durchdringendes Wässern und eine Anpassung der Gießroutine.
Schädlinge am Weihnachtskaktus
Wollläuse und Schildläuse sind die häufigsten Schädlinge, die meist bei Pflegefehlern oder zu trockener Luft auftreten. Wollläuse erkennst du an weißen, watteartigen Gespinsten zwischen den Segmenten. Schildläuse sitzen als kleine, braune Höcker auf den Blättern.
Bei leichtem Befall hilft es, die Schädlinge mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen abzutupfen. Wiederhole die Behandlung wöchentlich, da Eier überleben können. Bei stärkerem Befall verwendest du Neemöl oder insektizide Seife, die du auf die gesamte Pflanze sprühst.
Spinnmilben treten vor allem bei sehr trockener Luft auf und hinterlassen feine Gespinste sowie gelbliche Sprenkel auf den Segmenten. Erhöhe die Luftfeuchtigkeit durch häufigeres Besprühen und dusche die Pflanze gründlich ab.
Wurzelfäule und Überwässerung
Wurzelfäule ist die Todesursache Nummer eins bei Weihnachtskakteen und entsteht fast ausschließlich durch Staunässe. Die ersten Anzeichen sind schlaffe, verfärbte Segmente, die sich matschig anfühlen. Der Topf fühlt sich schwer an, die Erde riecht modrig.
Handle schnell: Nimm die Pflanze aus dem Topf und entferne alle verfaulten Wurzeln bis ins gesunde Gewebe. Verwende eine sterile Schere und desinfiziere sie zwischen den Schnitten. Lass die Pflanze einige Stunden an der Luft trocknen, bevor du sie in komplett frische, trockene Erde setzt.
Vorbeugung ist der beste Schutz: Verwende immer Töpfe mit Drainagelöchern, eine gut durchlässige Erdmischung und entferne überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer. Die Erde muss zwischen den Wassergaben antrocknen können.
Häufig gestellte Fragen zur Weihnachtskaktus-Pflege
Welcher ist der beste Standort für einen Weihnachtskaktus? Der ideale weihnachtskaktus standort ist hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ost- oder Westfenster sind perfekt. Direkte Sonne verbrennt die Blätter und verursacht unschöne braune Flecken.
Wie oft muss ich meinen Weihnachtskaktus gießen? Die Frage weihnachtskaktus wie oft gießen hängt von der Jahreszeit ab. Im Sommer etwa alle drei bis fünf Tage, im Winter alle zehn bis vierzehn Tage. Gieße erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, und vermeide Staunässe.
Warum blüht mein Weihnachtskaktus nicht? Wenn dein weihnachtskaktus blüht nicht, liegt es meist an fehlender Dunkelheit oder falschen Temperaturen im Herbst. Die Pflanze braucht mindestens sechs Wochen mit 13 bis 14 Stunden Dunkelheit täglich und kühlen Nachttemperaturen um 10 bis 16 Grad Celsius.
Kann ich meinen Weihnachtskaktus draußen halten? Im Sommer ja, aber nur an einem schattigen, regengeschützten Platz. Die Pflanze verträgt keine direkte Sonne und keinen Frost. Sobald die Temperaturen unter 10 Grad Celsius fallen, muss sie ins Haus.
Was mache ich, wenn die Knospen abfallen? Knospenabfall entsteht meist durch Standortwechsel, Temperaturschwankungen oder unregelmäßiges Gießen. Bewege die Pflanze nicht während der Knospenbildung, halte die Temperatur konstant und gieße gleichmäßig.
Wie vermehre ich meinen Weihnachtskaktus? Die gliederkaktus vermehren Methode ist einfach: Schneide im Frühjahr zwei bis fünf Segmente ab, lass sie einige Tage trocknen und stecke sie dann in feuchte Kakteenerde. Wurzeln bilden sich innerhalb von zwei bis vier Wochen.
Wann und wie topfe ich um? Topfe alle zwei bis drei Jahre im späten Winter oder frühen Frühling um, direkt nach der Blüte. Verwende frische, durchlässige Erde und einen nur geringfügig größeren Topf, da die Pflanze leicht wurzelgebundene Verhältnisse bevorzugt.
Diese Pflegeempfehlungen basieren auf unserer 20-jährigen Erfahrung in der Saatgut- und Pflanzenberatung sowie aktuellen botanischen Erkenntnissen von führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen.